Was versteht man unter
diabetischer Polyneuropathie?
Diabetiker, die von einer
Polyneuropathie betroffen sind, berichten von Schmerzen an Füßen oder den
Unterschenkeln, die durch kleinste Berührungen ausgelöst werden. Wir sprechen
in solchen Fällen von einer Allodynie, also einer Schmerzempfindung, die von
Reizen verursacht wird, die für Gesunde kein Problem darstellen. Zum Beispiel
das Tragen von Socken oder eine Decke, die die Füße berührt. Solche normalen
Dinge sind für Diabetiker mit Polyneuropathie unerträglich.
Wie erklärt sich dieses Phänomen?
Etwa jeder zweite Diabetiker ist
davon betroffen, da es bei dieser Erkrankung zu einem erhöhten
Blutzuckerspiegel kommt, der Organe und Nerven schädigt. Die peripheren Nerven
lagern Stoffwechselendprodukte und Wasser ein, was zu einem Anschwellen führt.
Sie werden, wenn man so will, „zu dick“ für ihre Umgebung und reagieren
entsprechend. Periphere Nerven brauchen ein Umfeld, in dem sie sich frei
bewegen und ungehindert gleiten können. Kommt es zu einem Missverhältnis in
Bezug auf den Durchmesser, irritiert sie das. Bei Diabetikern führt diese
Problematik zu Nervenschäden.
In welcher Form äußert sich die
diabetische Polyneuropathie?
Sie tritt meist zuerst an den
Füßen auf, die nachts schmerzen und ein reduziertes Wärme-, Kälte- und
Vibrationsempfinden aufweisen. Taubheit, Kribbeln und Sensibilitätsstörungen
sind keine Seltenheit. Diabetiker sind aufgrund ihrer Erkrankung und solcher
Symptome besonders gefährdet, sich Wunden zuzuziehen, die sie nicht bemerken.
Diese wiederum heilen schlecht bis gar nicht, da Diabetes mit einer gestörten
Wundheilung einhergeht.
Welchen Folgen kann das haben?
Im schlimmsten Fall kann eine
Amputation indiziert sein. Als Nervenspezialist habe ich allerdings die
Möglichkeit, der Ursache auf den Grund zu gehen und in manchen Fällen mittels
Operation etwas Derartiges zu verhindern. Ist beispielsweise ein Nerv im Fuß
eingeengt, was zu Missempfindungen führt, die bei Diabetikern ungleich schwerer
wiegen, als bei jenen, die nicht davon betroffen sind, kann dieser im Rahmen
einer OP befreit werden. Der Patient ist danach zwar nicht gesund, hat aber
keine Gefühlsstörungen mehr im Fuß und läuft nicht Gefahr, sich unbemerkt zu
verletzen.
Ist jeder Diabetiker chirurgisch
behandelbar?
Nein, aber es empfiehlt sich,
einen hochauflösenden Nervenultraschall durchführen zu lassen, wenn im Rahmen
dieser Erkrankung Probleme in den Füßen auftreten. Ist beispielsweise der
Nervus tibialis im Fuß eingeengt, hat das ein so genanntes Tarsaltunnelsyndrom
zur Folge, welches die Symptome einer Polyneuropathie imitiert. Dieses lässt
sich operativ beheben, allerdings muss vorher genau abgeklärt werden, ob der
Nervus tibialis die Probleme verursacht.
Das heißt, bei Ihnen können
Diabetiker vorstellig werden, wenn sie Nervenschmerzen in den Füßen haben oder
eine Zweitmeinung einholen, wenn bei Ihnen eine Polyneuropathie diagnostiziert
wurde?
So ist es. Wer sichergehen möchte, ob es sich tatsächlich ausschließlich um eine diabetische Polyneuropathie handelt, sollte einen hochauflösenden Ultraschall durchführen lassen. Möglicherweise ergibt dieser, dass eine Operation hilfreich wäre, weil ein Nerv eingeengt ist und sich unwohl fühlt. Wir können nicht allen helfen, aber ein Blick auf die Fußnerven lohnt sich allemal. Diabetes mellitus ist eine schwerwiegende Erkrankung – wenn man mittels alternativer Behandlungsverfahren die Lebensqualität verbessern kann, haben alle gewonnen. Natürlich ist die Mitarbeit des Patienten unabdingbar. Sowohl in Bezug auf seine Grunderkrankung, als auch auf die Zeit vor und nach der Operation.
Bei einem Lipom handelt es sich um
Fettgewebeneubildungen, die meist im
Unterhautfettgewebe auftreten. Sie sind gutartig und wachsen mitunter sehr
langsam. Man bezeichnet sie auch als gutartigen Fettgewebszellentumor oder
Fettgeschwulst. Sie können in seltenen Fällen
auch in tieferen Schichten auftreten und mitunter entarten bzw. bösartig
werden.
Wo manifestieren sich Lipome?
Meist
im Kopf-Hals-Bereich, aber auch am Rücken, den Schultern, dem Bauch, den Armen
und am Oberschenkel. Sie können sowohl einzeln, als auch mehrfach auftreten.
Ich hatte schon Patienten, bei denen ich sechs bis neun in einer Sitzung
entfernt habe.
Sie sagten, Lipome sind gutartig. Warum sollten sie dennoch entfernt werden?
Weil
sie eine Größe erreichen können, die sich auf das Wohlbefinden des Patienten
auswirkt. Er kann z.B. nur mehr schlecht auf dem Rücken liegen. Des Weiteren
können sie in die Tiefe wachsen und ihre Umgebung, z.B. periphere Nerven be-
oder verdrängen und Schmerzen verursachen.
Lipome sind also ausschließlich gutartig?
Reine
Lipome schon, allerdings können sie zu Liposarkomen entarten. Ist dies der
Fall, handelt es sich um bösartige Krebsgeschwüre, die behandlungsbedürftig
sind. Ich schicke das entnommene Gewebe immer ein, um es histologisch
untersuchen zu lassen.
Warum entwickeln sich derartige Gewächse?
Lipome
können in jedem Alter und bei beiden Geschlechtern auftreten und werden oftmals
als unästhetisch empfunden – vor allem, wenn sie für jeden sichtbar sind.
Einerseits ist ihre Ursache unbekannt, andererseits können sie posttraumatisch,
also nach Verletzungen entstehen. Wer sich beispielsweise zum wiederholten Male
an einer bestimmten Stelle anschlägt und in der Folge immer wieder einen
Bluterguss bekommt, kann unter Umständen genau dort ein Lipom entwickeln. Warum
das so ist, lässt sich medizinisch nicht erklären.
Wie wird ein Lipom diagnostiziert?
Zum
einen mittels Tastbefund und Optik. Lipome lassen sich gut ertasten, sind
elastisch und verschiebbar. Sie treten meist unter der Haut auf, können aber
auch Muskeln betreffen. Da sie in die Tiefe wachsen können, empfiehlt sich eine
Ultraschalluntersuchung, um alles genau eingrenzen zu können. In manchen Fällen
ist eine MRT empfehlenswert.
Wie werden Lipome behandelt?
Sie
müssen mittels Operation entfernt werden. Meist ist eine lokale Betäubung
ausreichend, um das Lipom mit dem Skalpell herausschneiden oder absaugen zu
können. Die Narbenbildung hängt von der Lage sowie der Größe des Lipoms ab.
Deshalb ist es ratsam, Lipome möglichst zeitnah zu entfernen, um unschöne und
zu große Narben zu vermeiden.
Welche Risiken gibt es?
In
den Bereichen Leiste, Achselhöhle und Rücken können Gefäße und Nerven in
unmittelbarer Nähe liegen. Diese dürfen keinesfalls verletzt werden. Deshalb
ist eine Bildgebung vor der OP unabdingbar, vor allem, wenn das Lipom in einem
„schwierigen Bereich“ liegt.
Was ist nach der OP zu beachten?
Nach der Entfernung wird die Wunde vernäht und nach zehn bis vierzehn Tagen können die Nähte entfernt werden, sofern es sich nicht um selbstauflösendes Nahtmaterial handelt. In dieser Zeit sollte man auf Sport verzichten und sich schonen.
Was versteht man unter Problematiken, die nach einer Brustvergrößerung auftreten können?
Wenn
Probleme auftreten, die mit Implantaten in Verbindung gebracht werden, sind es
meist gängige wie die Kapselfibrose oder der Implantatbruch. Bei ersterer
handelt es sich um die häufigste Komplikation nach einer Mammaaugmentation.
Global betrachtet ist nur ein niedriger Prozentsatz von solchen Phänomenen
betroffen. Derartige Implantatkomplikationen kommen sehr viel häufiger bei
qualitativ schlechten bzw. auch bei Billigimplantaten vor.
Wie genau stellt sich eine Kapselfibrose dar?
Als
Kapselfibrose wird eine bindegewebsartige, harte Verdickung um das Implantat
bezeichnet, die nach Baker I – IV eingeteilt wird. Baker I bedeutet leichte
Verdickung, die keinerlei Probleme verursacht, die Brust ist weich und das
Implantat nicht fühlbar, Baker II kann sich in Form von Spannungsgefühlen
äußern und geht mit leicht verhärtetem Bindegewebe einher, das Implantat ist
von außen tastbar, während Baker III mäßige Verhärtungen sowie eine anfängliche
Verformung des Implantats beinhaltet. Dieses ist sowohl fühl-, als auch
sichtbar. Baker IV äußert sich durch starke Schmerzen, schrumpfendes
Bindegewebe sowie erkennbare Verformungen der Brust.
Wie kann es zu einer Ruptur bzw. einem Implantatbruch kommen?
Durch
Materialermüdung, Traumata, Manipulation, Gewalteinwirkung oder starke
Kompression. Dadurch kann die äußere Hülle des Implantats reißen und der Inhalt
(Silikongel oder Kochsalzlösung) nach außen treten. Bei den von mir verwendeten
Implantaten ist das Gel so zähflüssig, dass es nicht in die Brust sickern kann.
Nichtsdestotrotz ist schnelles Handeln angezeigt, wenn ein Implantat beschädigt
ist, was durch ein MRT oder einen Ultraschall offenkundig wird. Hat jemand das
Gefühl, dass mit einem Implantat etwas nicht stimmt, sollte ein Arzt aufgesucht
werden.
Bedingen derartige Probleme operative Maßnahmen?
Was
die Kapselfibrose betritt, muss in den ersten beiden Stadien meist nichts erfolgen.
Liegt Baker III vor, sollte man operieren. Im Rahmen der Operation wird die
Kapsel eingeschnitten oder entfernt und eventuell das Implantatlager
gewechselt. Schwere Formen der Kapselfibrose setzen eine meist offene
Kapsulotomie voraus, um die Bindegewebskapsel entfernen zu können. Des Weiteren
ist entweder ein Implantatlagerwechsel angezeigt oder eine vollständige,
ersatzlose Implantatentfernung. Das ist in diesen Fällen oft die einzige, sinnvolle
Therapieoption. Im Falle einer Ruptur sollte man beide Implantate operativ
entfernen und, falls die Patientin das wünscht, durch neue ersetzen.
Wie häufig waren Ihre Patientinnen schon betroffen?
Eine
Kapselfibrose lässt sich nicht immer verhindern und kann jede Frau treffen.
Deshalb ist es wichtig, Implantate zu verwenden, die das Risiko minimieren. Die
meisten Patientinnen, die bei mir mit einer Kapselfibrose oder einer
Implantatruptur vorstellig werden, haben sich bei Billiganbietern im Ausland operieren
lassen. Tragisch daran ist, dass diese Patientinnen nicht nur ihre Gesundheit
riskieren, weil sie nicht ausreichend medizinisch versorgt wurden und ihnen
unzureichendes Material eingesetzt wurde, sondern dass sie auch doppelt oder
dreifach zahlen, weil eine weitere Operation nötig wird.
In den letzten Jahren wurde immer wieder von der sogenannten Breast Implant Illness (BII) berichtet. Mehr oder weniger prominente Frauen ließen sich die Implantate entfernen und berichteten, durch diese erkrankt zu sein. Was ist davon zu halten?
Im
besten Falle bzw. in den meisten Fällen reagiert der weibliche Körper nicht
negativ auf die Implantate. Das ist natürlich auch qualitätsabhängig.Es handelt sich zwar um einen
Fremdkörper, wenn man so will, doch die Brust ist in der Lage, diese Tatsache
gut zu tolerieren. Es bildet sich eine zarte Bindegewebsschicht um das
Implantat und somit wird es problemlos in das Gewebe integriert. Allerdings
wird seit einigen Jahren diskutiert, ob Brustimplantate Autoimmunkrankheiten
verursachen oder Phänomene wie Haarverlust, Erschöpfung, Schmerzen und andere
Symptome auslösen können. Es gibt immer wieder Frauen, die davon berichten und
sich deshalb die Implantate entfernen lassen. Ob ein Zusammenhang zwischen
diesen und den Reaktionen des Körpers besteht, ist nicht hinreichend geklärt.
Vor Jahren war die Qualitätssicherung eine andere – heute werden diese Produkte
streng geprüft und gelten als extrem sicher.
Dennoch wurden kürzlich Implantate eines renommierten Herstellers zurückgerufen, das sie im Verdacht stehen, Lymphome hervorzurufen.
Richtig, es handelte sich um spezielle texturierte Implantate, also jene mit rauer Oberfläche. Nachdem in Österreich jede Patientin einen Implantatpass besitzt, lässt sich sofort nachvollziehen, wer betroffen sein könnte. In Österreich ist derzeit ein singulärer Fall dokumentiert und bekannt. Ich nehme solche Vorkommnisse sehr ernst und finde es verständlich, dass derartige Meldungen Ängste schüren. Das Risiko, das in Bezug auf die erwähnten Implantate besteht, ist sehr vereinzelt, dennoch wurden die Implantate bereits Ende 2018 in Europa zurückgerufen. Solche Fälle zeigen, wie wichtig eine umfassende Aufklärung und Betreuung ist. Ich biete meinen Patientinnen die beste Qualität und bin für sie da, falls sie in medizinischen Fragen unsicher sind. Eine hundertprozentige Sicherheit kann niemand garantieren.
Was versteht man unter einer Ohrkorrektur oder Otoplastik?
Es handelt sich dabei um die operative Korrektur
der sogenannten Segelohren. Etwa jedes fünfte Kind kommt mit abstehenden Ohren
zur Welt, wobei man in jenen Fällen, in denen die Ohrmuschel mehr als 30 Grad
vom Ohr absteht, von abstehenden Ohren spricht.
Kann diese Operation bereits im Kindesalter durchgeführt werden?
Sie ist sogar vor Schuleintritt empfehlenswert, um
Betroffene vor Hänseleien zu schützen, und kann bereits ab dem fünften
Lebensjahr erfolgen. Das Ohr ist zu diesem Zeitpunkt schon ausgewachsen. Bei
Kindern bis zum 16. Lebensjahr gilt der Eingriff als rekonstruktive Operation
und nicht als ästhetischer Eingriff, weshalb die Krankenkassen die Kosten
übernehmen.
Ist dieser Eingriff auch im Erwachsenenalter durchführbar?
Durchaus. Ich operiere immer wieder Patienten, die
sich erst spät für eine Ohrkorrektur entschieden haben oder deren Eltern ihnen
einen solchen Eingriff in jungen Jahren nicht zumuten wollten.
Wie gestaltet sich eine operative Ohrkorrektur?
Das hängt von der Beschaffenheit der Ohren ab.
Manche Patienten sind von einer zu weiten Ohrmuschel aufgrund eines
Knorpelüberschusses betroffen, andere wiederum leiden unter einer nicht
ausreichend angelegten Ohrfalte bzw. Anthelix. Je nach Befund wird entweder
Knorpel entfernt, um die Ohren im Anschluss nach hinten anzulegen, oder es wird
eine neue Ohrfalte gebildet. Die Operation kann im Dämmerschlaf oder in
Vollnarkose erfolgen.
Sollte die Operation im Spital stattfinden?
Nein. Ist der Patient gesund bzw. kein
Risikopatient, kann der Eingriff in einem Eingriffsraum in der Ordination
durchgeführt werden. Bei sehr jungen Patienten, die unter Vollnarkose operiert
werden müssen, empfiehlt sich unter Umständen ein stationärer Aufenthalt in
einem Spital, der höchstens eine Nacht dauert.
Worauf sollten Patienten nach der Operation achten?
Ich nähe sowohl innen am Knorpel, als auch außen an der Haut und die Außennähte werden erst nach zehn bis 14 Tagen entfernt. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, dass die Ohren in dieser Zeit nicht nass werden oder dass man nicht übermäßig schwitzt. Des Weiteren sollte eine Woche lang ein Kopfverband getragen werden, der in regelmäßigen Abständen gewechselt wird. Ist dieser entfernt, empfiehlt sich das Tragen eines Stirnbands. Die Ohren dürfen für sechs Wochen nicht umgeknickt werden, Sport ist für zwei bis drei Wochen verboten. Das endgültige Ergebnis zeigt sich nach zwei bis drei Monaten.
Was versteht man unter einer Bruststraffung oder Mastopexie?
Das
Herstellen der ursprünglichen oder einer gewünschten Brustform, wenn man so
will. Dabei wird das Brustdrüsengewebe operativ angehoben, wodurch die Brust
nicht mehr hängt. Manche Patientinnen leiden nach hohem Gewichtsverlust,
Schwangerschaften oder altersbedingt unter einer veränderten Brustform. Mit
zunehmendem Alter lässt die Spannkraft der Haut nach und die Brüste senken
sich, was manche Damen als so störend empfinden, dass ihr Körpergefühl sich
negativ verändert und sie sich für einen solchen Eingriff entscheiden.
Wie gehen Sie diesbezüglich operativ vor?
Im
Rahmen der Operation muss überschüssige Haut entfernt und die Brustwarze nach
oben versetzt werden. Dadurch kann man eine schöne neue Brustform erreichen.
Entweder wird um die Brustwarze herumgeschnitten, Haut entnommen, die
Brustwarze nach oben versetzt und die verbliebene Haut um sie herum genäht. Oder,
aber das ist nicht in allen Fällen indiziert, es muss vertikal vom Unterrand
des Warzenhofes in Richtung Brustumschlagfalte geschnitten werden.
Spielt das Alter der Patientin diesbezüglich eine Rolle?
In Bezug auf die Schnittführung (T-Schnitt,
L-Schnitt oder senkrechter Schnitt) kommt es eher auf die Beschaffenheit des
Gewebes an. Was den Eingriff im Allgemeinen angeht, kann man ihn zwar auch
schon bei jungen Frauen durchführen, allerdings ist das nicht wirklich
empfehlenswert. Die Bruststraffung geht mit einer erheblichen Narbenbildung
einher, was Patientinnen ab einem gewissen Alter erfahrungsgemäß weniger stört
als jene, die sich unbeschwert „oben ohne“ oder im Bikini zeigen möchten. Das
Thema Narben muss im Aufklärungsgespräch unbedingt angesprochen werden, da die
Operation erhebliche Spuren hinterlässt.
Sollte der Kinderwunsch abgeschlossen sein?
Das empfiehlt sich aus medizinischer Sicht
definitiv. Es gibt natürlich immer Fälle, in denen ein sehr junges Alter und
die Tatsache, dass der Kinderwunsch noch nicht umgesetzt wurde oder
abgeschlossen ist, keine Rolle im Vergleich zum Leidensdruck spielt. Man sollte
jede Patientin individuell betrachten und das Für und Wider ausführlich und
gemeinsam mit ihr abwägen. Manche Damen leiden seit ihrer Jugend unter ihrer
Brustform und profitieren in jeder Beziehung von der Operation, weil ihr
Körpergefühl sich positiv verändert und sie sich dadurch wohler in ihrer Haut
fühlen.
Kann man eine Bruststraffung mit einer Brustvergrößerung kombinieren?
Ja. Implantate können das Endergebnis perfektionieren.
Das hängt allerdings von der Brustform und dem gewünschten Ergebnis ab. Oftmals
sind die Patientinnen mit einer reinen Straffung zufrieden.
Wie lange dauert es bis zum endgültigen Ergebnis?
Etwa drei Monate. Die Brüste sehen in den ersten Wochen
nach der Operation mitunter ein wenig unnatürlich aus, weil sich zunächst alles
ein wenig absenken und die Schwellung zurückgehen muss.
Was sollten die Patientinnen nach dem Eingriff beachten?
Sie müssen vier bis sechs Wochen auf Sport verzichten und in dieser Zeit Tag und Nacht einen metallfreien Sport-BH tragen. Rauchen kann die Wundheilung beeinträchtigen, weshalb es sich empfiehlt, schon einige Wochen vor dem Eingriff damit aufzuhören.
Bei einer Gynäkomastie handelt es sich um eine
Vergrößerung der männlichen Brustdrüse, die hormonelle Ursachen haben kann. Vor
einer Behandlung sollte urologisch und endokrinologisch abgeklärt werden,
welche bzw. ob eine Grunderkrankung vorliegt. Seltene, aber mögliche Gründe
können außerdem Muskelaufbaupräparate, Marihuana-Missbrauch sowie
Medikamenten-Nebenwirkungen sein.
Das heißt, die Erkrankung äußert sich in Form männlicher „Brüste“?
So ist es. Sie ist von der Lipomastie klar zu
unterscheiden, die aufgrund von Übergewicht bzw. Fettablagerungen im
Brustbereich entstehen kann. Beide Phänomene können mitunter gleichzeitig
auftreten – in diesen Fällen sind die Patienten sowohl von zu viel Fett, als
auch von zu viel Brustdrüsengewebe betroffen.
Wie wird die Gynäkomastie – abgesehen vom Offensichtlichen – diagnostiziert?
Optik und Tastbefund sind Indizien, geben aber
keinen vollständige Aufschluss darüber, ob eine Gynäkomastie in Kombination mit
einer Lipomastie oder eine reine Gynäkomastie vorliegt. Deshalb empfehlen sich
eine Ultraschalluntersuchung sowie ein Hormonstatus, um Klarheit zu erlangen.
Vor allem dann, wenn ein Mann ganz offensichtlich kein Übergewicht, aber
„Brüste“ hat. Da auch Männer Brustkrebs entwickeln können, sollte eine
Mammographie in Betracht gezogen werden. Auch der Ultraschall kann das
eventuelle Vorliegen von Knoten in der Brust sichtbar machen – sowohl bei Frauen,
als auch bei Männern.
Wie kann die Gynäkomastie behandelt werden?
Die männliche Brust wird ähnlich wie die weibliche
verkleinert. Zunächst wird überschüssiges Brust- und Fettgewebe entfernt, was
mittels Liposuktion, also Fettabsaugung, möglich ist. Anders als bei Frauen ist
eine Verkleinerung des Hautmantels sowie des Warzenvorhofes bei männlichen
Patienten eher selten indiziert. Die Therapie wird grundsätzlich auf jeden
Patienten individuell zugeschnitten – und zwar unter Berücksichtigung der
vorliegenden Problematik und Größe der Brust.
Wie gestaltet sich die Nachbehandlung?
Nach dem Eingriff empfiehlt sich das Tragen einer
Bandage oder eines Kompressionshemdes und zwar für einige Wochen. Gewichte
stemmen und Ähnliches ist erst einmal tabu, um das Ergebnis und die eigene
Gesundheit nicht zu gefährden.
Was raten Sie Männern, die eine Veränderung ihrer Brust bemerken?
Ich rate ihnen, den Urologen aufzusuchen, was ab dem 45. Lebensjahr routinemäßig im Rahmen ihrer jährlichen Vorsorge normal sein sollte. Leider sind Männer, wenn es um ihre Gesundheit geht, nicht selten leichtsinnig und gehen praktisch nie zum Arzt. Die ersten Anzeichen einer Gynäkomastie sind ein Grund, umgehend den Spezialisten aufzusuchen und alles abklären zu lassen. Es sollten nicht einzig ästhetische Gründe dazu bewegen, dass man(n) einen Mediziner aufsucht.
Seit Jänner 2013 gilt in Österreich das Bundesgesetz über die Durchführung von ästhetischen Behandlungen und Operationen. Was hat es damit auf sich?
Das Gesetzt dient dem Patientenschutz und der
Qualitätssicherung in meinem Fachbereich. Es geht dabei nicht nur um den Schutz
Minderjähriger und anderer Personengruppen, sondern auch darum, wer in
Österreich berechtigt ist, bestimmte Eingriffe durchzuführen.
Und das heißt?
Es regelt unter Anderem, wann Operationen
medizinisch indiziert sind, worüber wir unsere Patienten aufklären müssen, wer
besonders geschützt ist und wann wir operieren dürfen. Zwischen Aufklärung und
Einwilligung zur Operation müssen beispielsweise 14 Tage liegen. Des Weiteren
ist es Plastischen Chirurgen untersagt, Eingriffe zu bewerben oder bearbeitete
Vorher-Nachher-Fotos zu Werbezwecken zu veröffentlichen. Außerdem darf nicht
mehr jeder Mediziner ohne weiteres jeden Eingriff aus dem Ästhetischen Bereich
durchführen.
Man hört und liest immer wieder in Zusammenhang mit Ihrem Fachbereich Begriffe wie „Beauty Doc“ oder „Schönheitschirurg“. Warum lehnen Sie diese Bezeichnungen ab?
Ich bin kein „Beauty Doc“, sondern Facharzt für
Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Das heißt, ich
beschäftige mich nicht ausschließlich mit Schönheit, sondern mit dem gesamten
Spektrum meines Fachbereichs, wirke also auch wiederherstellend. Ästhetik und
Schönheit sind nur ein Teil meines Fachs. „Schönheitschirurg“ ist deshalb ein
rotes Tuch, da sich theoretisch jeder studierte Mediziner so nennen darf.
Sobald man Doktor der gesamten Heilkunde ist, kann man eine Privatordination
eröffnen und sich „Schönheitschirurg“ nennen. Der Begriff ist nicht geschützt
und oft irreführend.
Das heißt, Schönheitschirurgen sind nicht zwingend ausgebildete Plastische Chirurgen?
So ist es. Ich bin sechs Jahre lang zum Facharzt
ausgebildet worden. Leider können Laien oftmals nicht erkennen, wo der
Unterschied zwischen Plastischen Chirurgen und Schönheitschirurgen liegt. Das
ÄsthOpG hat ein wenig zur Aufklärung beigetragen und soll regeln, wer was
operieren darf. Augenärzte z.B. dürfen Oberlidstraffungen durchführen, wenn sie
über die entsprechende Expertise verfügen. Das war vor dem Gesetzeserlass noch
etwas anders. Da durfte jeder Allgemeinmediziner ästhetische Eingriffe
durchführen. Es gibt hierzulande sowohl Plastische Chirurgen, als auch Ärzte
anderer Fachrichtungen, die sich „Schönheitschirurg“ nennen. Ich lehne diesen
Begriff ab, weil er meiner Expertise nicht gerecht wird und irreführend ist.
Was halten Sie davon, wenn Ärzte anderer Fachrichtungen Eingriffe aus dem Bereich Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie durchführen?
Es ist sicher sinnvoll, dass es diesbezüglich klare
Regelungen gibt, womit ich nicht sagen möchte, dass ein Kollege mit jahrelanger
Expertise und Praxis bestimmte Operationen nicht durchführen kann. Allerdings
sehe ich immer wieder Patienten, die entstellt wurden, weil sie sich an
sogenannte „Schönheitschirurgen“ oder Ästhetik-Experten gewandt haben, die
nicht genug Erfahrung hatten, um z.B. eine Fettabsaugung oder Oberlidstraffung
durchzuführen. Oftmals spielt Geld eine große Rolle und Patienten lassen sich
auf Mediziner ein, die zu Dumpingpreisen Operationen durchführen, die entweder
in ein Spital oder einen zertifizierten Eingriffsraum und in die Hände von
Experten gehören. Die Schäden, die dabei verursacht werden, sind oft immens und
ziehen weitere schmerzhafte und kostspielige Operationen nach sich.
Welchen Rat haben Sie für Menschen, die mit dem Gedanken spielen, sich operieren zu lassen?
Wer auf der Suche nach dem für ihn perfekten Arzt
ist, sollte sich beraten lassen. Ich höre immer wieder, dass ein Beratungs-
oder Erstgespräch nichts kosten sollte, wenn jemand um einen Termin bittet. Ich
nehme mir eine halbe Stunde Zeit, wenn ein Patient zum ersten Mal zu mir kommt
und stehe für umfassende Aufklärung, Empathie und Ehrlichkeit. Deshalb ist es
absolut legitim, ein Erstgespräch zu verrechnen. Menschen, die nur dann zu
einem Erstgespräch gehen, wenn es kostenlos ist, sei gesagt, dass kostenlose
Leistungen im medizinischen Bereich bzw. Privatarztbereich mit Vorsicht
genossen werden sollten. Des Weiteren ist Vertrauen zum Arzt unabdingbar. Wer
ein schlechtes Bauchgefühl hat, sollte eine zweite Meinung einholen. Ein
seriöser Plastischer Chirurg informiert und ist offen und ehrlich. Ich lehne 30
Prozent aller Anfragen ab, weil auch ich mich mit meinen Entscheidungen
wohlfühlen muss.
Das heißt, einen Patienten zu etwas zu überreden ist ein No-Go?
Absolut. Es ist unethisch, einem Patienten etwas aufzudrängen oder ihn von einer Behandlung oder einem Eingriff zu überzeugen. Das gilt auch für Partner, Familienangehörige oder Freunde. Wenn ich merke, dass eine Patientin die Brustvergrößerung nur ihrem Ehemann zuliebe durchführen lassen will, lehne ich sie ab.
Das 1. Wiener Nervenschmerz Zentrum, das 2013 von Dr. Veith Moser gegründet wurde, gibt es jetzt auch zum Mitnehmen. Unsere informative Broschüre für Betroffene und Interessierte liegt ab sofort in der Ordination auf und ist außerdem hier abrufbar.
Bei Hyperhidrose handelt es sich um übermäßiges
Schwitzen. Diese Körperfunktion ist überlebenswichtig, da sie der
Temperaturregulation dient und eine Überhitzung verhindert. Schwitzen Menschen
allerdings in jeder Lebenslage extrem, leiden sie unter Hyperhidrose.
Das heißt, es kommt ohne erkennbaren Grund zu Schweißausbrüchen?
Ja. Betroffene schwitzen ohne erkennbaren Grund
extrem und sind immer wieder mit unkontrollierbaren Schweißausbrüchen
konfrontiert. Das belastet enorm und wirkt sich auf jeden Lebensbereich negativ
aus.
Wodurch wird Hyperhidrose verursacht?
Die primäre Hyperhidrose tritt ohne Grunderkrankung
auf und lässt sich medizinisch nicht erklären. Sekundäre Hyperhidrose kann
hormonell- oder krankheitsbedingt auftreten, z.B. bei Frauen, die sich im
Klimakterium befinden, oder bei Patienten mit krankhaftem Übergewicht.
Ist der gesamte Körper betroffen?
Wenn sie generalisiert auftritt, ist der gesamte
Körper betroffen. Manifestiert sie sich lokal, schwitzen z.B. nur die Hände,
die Achseln oder Genitalbereich übermäßig.
Was bedeutet diese Erkrankung für Betroffen?
Nicht selten psychosoziale Probleme und soziale
Isolation. Wer z.B. an den Händen stark schwitzt, kann bestimmte Berufe nicht
ausüben und wird sich hüten, anderen Menschen zur Begrüßung die Hand zu geben,
weil er sich schämt und sein Gegenüber sich unter Umständen ekelt. Die Haut von
Menschen mit Hyperhidrose ist oftmals von Infektionen durch Viren, Pilze oder
Bakterien betroffen. Das stigmatisiert und belastet. Ganz zu schweigen von der
Geruchsbelastung, die mit Schwitzen einhergehen kann.
Wie wird Hyperhidrose therapiert?
Zunächst einmal muss eine Grunderkrankung ausgeschlossen
bzw. in Erfahrung gebracht werden, ob es sich tatsächlich um eine primäre
Hyperhidrose handelt. Je nach Lokalisation stehen verschiedene Möglichkeiten
zur Verfügung. Ich therapiere die Erkrankung mittels Schweißdrüsenabsaugung
bzw. Saugkürettage, die im Achselbereich möglich ist und nur dann zum Einsatz
kommen sollte, wenn andere Möglichkeiten ausgeschöpft sind, oder mittels
Botulinum Toxin, kurz Botox.
Wie gestalten sich diese Therapiemaßnahmen?
Im Rahmen der Schweißdrüsenabsaugung unterspritze
ich den Achselbereich mit einer Tumeszenzlösung, die auch bei der Fettabsaugung
zum Einsatz kommt. Sie setzt sich aus Kochsalzlösung und lokalem
Betäubungsmittel zusammen und sorgt dafür, dass sich die Schweißdrüsen nach der
Injektion mit einer Saugkürette mühelos absaugen lassen. Botox wiederum ist
praktisch für jedes Areal geeignet und wird an mehreren Stellen injiziert. Die Hände
können danach von Hauttrockenheit sowie einer Beeinträchtigung von Grobkraft
und Feinmotorik betroffen sein, die Füße von einer muskulären Einschränkung,
allerdings hält der schweißfreie Effekt vor allem im Achselbereich sechs bis acht
Monate an und kann die Lebensqualität enorm verbessern. Botox eignet sich auch
für die Behandlung von übermäßigem Schwitzen im Genitalbereich.
Warum ist vor der Erstbehandlung eine Diagnostik erforderlich?
Um Erkrankungen wie Diabetes oder andere Gründe auszuschließen. Wenn eine mögliche Grunderkrankung nicht behandelt wird, bringt dem Patienten eine Therapie gar nichts. Sitzt also jemand vor mir, bei dem ich eine sekundäre Hyperhidrose vermute, schicke ich ihn zur Diagnosestellung weiter, um sämtliche Eventualitäten auszuschließen.
Dr. Veith Moser berichtet in der aktuellen Ärzte Woche über die autologe Fett-Transplantation, die zur Behandlung der degenerativen Gelenkerkrankung Arthrose eingesetzt werden kann.
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Die wichtigsten Fakten zum Thema Nervenschmerz aufgrund von Diabetes mellitus
/in Allgemein, Periphere Nervenchirurgie/von Mag. Sonja StreitDR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter diabetischer Polyneuropathie?
Diabetiker, die von einer Polyneuropathie betroffen sind, berichten von Schmerzen an Füßen oder den Unterschenkeln, die durch kleinste Berührungen ausgelöst werden. Wir sprechen in solchen Fällen von einer Allodynie, also einer Schmerzempfindung, die von Reizen verursacht wird, die für Gesunde kein Problem darstellen. Zum Beispiel das Tragen von Socken oder eine Decke, die die Füße berührt. Solche normalen Dinge sind für Diabetiker mit Polyneuropathie unerträglich.
Wie erklärt sich dieses Phänomen?
Etwa jeder zweite Diabetiker ist davon betroffen, da es bei dieser Erkrankung zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel kommt, der Organe und Nerven schädigt. Die peripheren Nerven lagern Stoffwechselendprodukte und Wasser ein, was zu einem Anschwellen führt. Sie werden, wenn man so will, „zu dick“ für ihre Umgebung und reagieren entsprechend. Periphere Nerven brauchen ein Umfeld, in dem sie sich frei bewegen und ungehindert gleiten können. Kommt es zu einem Missverhältnis in Bezug auf den Durchmesser, irritiert sie das. Bei Diabetikern führt diese Problematik zu Nervenschäden.
In welcher Form äußert sich die diabetische Polyneuropathie?
Sie tritt meist zuerst an den Füßen auf, die nachts schmerzen und ein reduziertes Wärme-, Kälte- und Vibrationsempfinden aufweisen. Taubheit, Kribbeln und Sensibilitätsstörungen sind keine Seltenheit. Diabetiker sind aufgrund ihrer Erkrankung und solcher Symptome besonders gefährdet, sich Wunden zuzuziehen, die sie nicht bemerken. Diese wiederum heilen schlecht bis gar nicht, da Diabetes mit einer gestörten Wundheilung einhergeht.
Welchen Folgen kann das haben?
Im schlimmsten Fall kann eine Amputation indiziert sein. Als Nervenspezialist habe ich allerdings die Möglichkeit, der Ursache auf den Grund zu gehen und in manchen Fällen mittels Operation etwas Derartiges zu verhindern. Ist beispielsweise ein Nerv im Fuß eingeengt, was zu Missempfindungen führt, die bei Diabetikern ungleich schwerer wiegen, als bei jenen, die nicht davon betroffen sind, kann dieser im Rahmen einer OP befreit werden. Der Patient ist danach zwar nicht gesund, hat aber keine Gefühlsstörungen mehr im Fuß und läuft nicht Gefahr, sich unbemerkt zu verletzen.
Ist jeder Diabetiker chirurgisch behandelbar?
Nein, aber es empfiehlt sich, einen hochauflösenden Nervenultraschall durchführen zu lassen, wenn im Rahmen dieser Erkrankung Probleme in den Füßen auftreten. Ist beispielsweise der Nervus tibialis im Fuß eingeengt, hat das ein so genanntes Tarsaltunnelsyndrom zur Folge, welches die Symptome einer Polyneuropathie imitiert. Dieses lässt sich operativ beheben, allerdings muss vorher genau abgeklärt werden, ob der Nervus tibialis die Probleme verursacht.
Das heißt, bei Ihnen können Diabetiker vorstellig werden, wenn sie Nervenschmerzen in den Füßen haben oder eine Zweitmeinung einholen, wenn bei Ihnen eine Polyneuropathie diagnostiziert wurde?
So ist es. Wer sichergehen möchte, ob es sich tatsächlich ausschließlich um eine diabetische Polyneuropathie handelt, sollte einen hochauflösenden Ultraschall durchführen lassen. Möglicherweise ergibt dieser, dass eine Operation hilfreich wäre, weil ein Nerv eingeengt ist und sich unwohl fühlt. Wir können nicht allen helfen, aber ein Blick auf die Fußnerven lohnt sich allemal. Diabetes mellitus ist eine schwerwiegende Erkrankung – wenn man mittels alternativer Behandlungsverfahren die Lebensqualität verbessern kann, haben alle gewonnen. Natürlich ist die Mitarbeit des Patienten unabdingbar. Sowohl in Bezug auf seine Grunderkrankung, als auch auf die Zeit vor und nach der Operation.
Verfasst von Mag. Sonja Streit
Die wichtigsten Fakten zum Thema Lipome
/in Allgemein, Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie/von Mag. Sonja StreitDR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter einem Lipom?
Bei einem Lipom handelt es sich um Fettgewebeneubildungen, die meist im Unterhautfettgewebe auftreten. Sie sind gutartig und wachsen mitunter sehr langsam. Man bezeichnet sie auch als gutartigen Fettgewebszellentumor oder Fettgeschwulst. Sie können in seltenen Fällen auch in tieferen Schichten auftreten und mitunter entarten bzw. bösartig werden.
Wo manifestieren sich Lipome?
Meist im Kopf-Hals-Bereich, aber auch am Rücken, den Schultern, dem Bauch, den Armen und am Oberschenkel. Sie können sowohl einzeln, als auch mehrfach auftreten. Ich hatte schon Patienten, bei denen ich sechs bis neun in einer Sitzung entfernt habe.
Sie sagten, Lipome sind gutartig. Warum sollten sie dennoch entfernt werden?
Weil sie eine Größe erreichen können, die sich auf das Wohlbefinden des Patienten auswirkt. Er kann z.B. nur mehr schlecht auf dem Rücken liegen. Des Weiteren können sie in die Tiefe wachsen und ihre Umgebung, z.B. periphere Nerven be- oder verdrängen und Schmerzen verursachen.
Lipome sind also ausschließlich gutartig?
Reine Lipome schon, allerdings können sie zu Liposarkomen entarten. Ist dies der Fall, handelt es sich um bösartige Krebsgeschwüre, die behandlungsbedürftig sind. Ich schicke das entnommene Gewebe immer ein, um es histologisch untersuchen zu lassen.
Warum entwickeln sich derartige Gewächse?
Lipome können in jedem Alter und bei beiden Geschlechtern auftreten und werden oftmals als unästhetisch empfunden – vor allem, wenn sie für jeden sichtbar sind. Einerseits ist ihre Ursache unbekannt, andererseits können sie posttraumatisch, also nach Verletzungen entstehen. Wer sich beispielsweise zum wiederholten Male an einer bestimmten Stelle anschlägt und in der Folge immer wieder einen Bluterguss bekommt, kann unter Umständen genau dort ein Lipom entwickeln. Warum das so ist, lässt sich medizinisch nicht erklären.
Wie wird ein Lipom diagnostiziert?
Zum einen mittels Tastbefund und Optik. Lipome lassen sich gut ertasten, sind elastisch und verschiebbar. Sie treten meist unter der Haut auf, können aber auch Muskeln betreffen. Da sie in die Tiefe wachsen können, empfiehlt sich eine Ultraschalluntersuchung, um alles genau eingrenzen zu können. In manchen Fällen ist eine MRT empfehlenswert.
Wie werden Lipome behandelt?
Sie müssen mittels Operation entfernt werden. Meist ist eine lokale Betäubung ausreichend, um das Lipom mit dem Skalpell herausschneiden oder absaugen zu können. Die Narbenbildung hängt von der Lage sowie der Größe des Lipoms ab. Deshalb ist es ratsam, Lipome möglichst zeitnah zu entfernen, um unschöne und zu große Narben zu vermeiden.
Welche Risiken gibt es?
In den Bereichen Leiste, Achselhöhle und Rücken können Gefäße und Nerven in unmittelbarer Nähe liegen. Diese dürfen keinesfalls verletzt werden. Deshalb ist eine Bildgebung vor der OP unabdingbar, vor allem, wenn das Lipom in einem „schwierigen Bereich“ liegt.
Was ist nach der OP zu beachten?
Nach der Entfernung wird die Wunde vernäht und nach zehn bis vierzehn Tagen können die Nähte entfernt werden, sofern es sich nicht um selbstauflösendes Nahtmaterial handelt. In dieser Zeit sollte man auf Sport verzichten und sich schonen.
Verfasst von Mag. Sonja Streit
Die wichtigsten Fakten zum Thema Probleme mit Brustimplantaten
/in Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie/von Mag. Sonja StreitDR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter Problematiken, die nach einer Brustvergrößerung auftreten können?
Wenn Probleme auftreten, die mit Implantaten in Verbindung gebracht werden, sind es meist gängige wie die Kapselfibrose oder der Implantatbruch. Bei ersterer handelt es sich um die häufigste Komplikation nach einer Mammaaugmentation. Global betrachtet ist nur ein niedriger Prozentsatz von solchen Phänomenen betroffen. Derartige Implantatkomplikationen kommen sehr viel häufiger bei qualitativ schlechten bzw. auch bei Billigimplantaten vor.
Wie genau stellt sich eine Kapselfibrose dar?
Als Kapselfibrose wird eine bindegewebsartige, harte Verdickung um das Implantat bezeichnet, die nach Baker I – IV eingeteilt wird. Baker I bedeutet leichte Verdickung, die keinerlei Probleme verursacht, die Brust ist weich und das Implantat nicht fühlbar, Baker II kann sich in Form von Spannungsgefühlen äußern und geht mit leicht verhärtetem Bindegewebe einher, das Implantat ist von außen tastbar, während Baker III mäßige Verhärtungen sowie eine anfängliche Verformung des Implantats beinhaltet. Dieses ist sowohl fühl-, als auch sichtbar. Baker IV äußert sich durch starke Schmerzen, schrumpfendes Bindegewebe sowie erkennbare Verformungen der Brust.
Wie kann es zu einer Ruptur bzw. einem Implantatbruch kommen?
Durch Materialermüdung, Traumata, Manipulation, Gewalteinwirkung oder starke Kompression. Dadurch kann die äußere Hülle des Implantats reißen und der Inhalt (Silikongel oder Kochsalzlösung) nach außen treten. Bei den von mir verwendeten Implantaten ist das Gel so zähflüssig, dass es nicht in die Brust sickern kann. Nichtsdestotrotz ist schnelles Handeln angezeigt, wenn ein Implantat beschädigt ist, was durch ein MRT oder einen Ultraschall offenkundig wird. Hat jemand das Gefühl, dass mit einem Implantat etwas nicht stimmt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Bedingen derartige Probleme operative Maßnahmen?
Was die Kapselfibrose betritt, muss in den ersten beiden Stadien meist nichts erfolgen. Liegt Baker III vor, sollte man operieren. Im Rahmen der Operation wird die Kapsel eingeschnitten oder entfernt und eventuell das Implantatlager gewechselt. Schwere Formen der Kapselfibrose setzen eine meist offene Kapsulotomie voraus, um die Bindegewebskapsel entfernen zu können. Des Weiteren ist entweder ein Implantatlagerwechsel angezeigt oder eine vollständige, ersatzlose Implantatentfernung. Das ist in diesen Fällen oft die einzige, sinnvolle Therapieoption. Im Falle einer Ruptur sollte man beide Implantate operativ entfernen und, falls die Patientin das wünscht, durch neue ersetzen.
Wie häufig waren Ihre Patientinnen schon betroffen?
Eine Kapselfibrose lässt sich nicht immer verhindern und kann jede Frau treffen. Deshalb ist es wichtig, Implantate zu verwenden, die das Risiko minimieren. Die meisten Patientinnen, die bei mir mit einer Kapselfibrose oder einer Implantatruptur vorstellig werden, haben sich bei Billiganbietern im Ausland operieren lassen. Tragisch daran ist, dass diese Patientinnen nicht nur ihre Gesundheit riskieren, weil sie nicht ausreichend medizinisch versorgt wurden und ihnen unzureichendes Material eingesetzt wurde, sondern dass sie auch doppelt oder dreifach zahlen, weil eine weitere Operation nötig wird.
In den letzten Jahren wurde immer wieder von der sogenannten Breast Implant Illness (BII) berichtet. Mehr oder weniger prominente Frauen ließen sich die Implantate entfernen und berichteten, durch diese erkrankt zu sein. Was ist davon zu halten?
Im besten Falle bzw. in den meisten Fällen reagiert der weibliche Körper nicht negativ auf die Implantate. Das ist natürlich auch qualitätsabhängig.Es handelt sich zwar um einen Fremdkörper, wenn man so will, doch die Brust ist in der Lage, diese Tatsache gut zu tolerieren. Es bildet sich eine zarte Bindegewebsschicht um das Implantat und somit wird es problemlos in das Gewebe integriert. Allerdings wird seit einigen Jahren diskutiert, ob Brustimplantate Autoimmunkrankheiten verursachen oder Phänomene wie Haarverlust, Erschöpfung, Schmerzen und andere Symptome auslösen können. Es gibt immer wieder Frauen, die davon berichten und sich deshalb die Implantate entfernen lassen. Ob ein Zusammenhang zwischen diesen und den Reaktionen des Körpers besteht, ist nicht hinreichend geklärt. Vor Jahren war die Qualitätssicherung eine andere – heute werden diese Produkte streng geprüft und gelten als extrem sicher.
Dennoch wurden kürzlich Implantate eines renommierten Herstellers zurückgerufen, das sie im Verdacht stehen, Lymphome hervorzurufen.
Richtig, es handelte sich um spezielle texturierte Implantate, also jene mit rauer Oberfläche. Nachdem in Österreich jede Patientin einen Implantatpass besitzt, lässt sich sofort nachvollziehen, wer betroffen sein könnte. In Österreich ist derzeit ein singulärer Fall dokumentiert und bekannt. Ich nehme solche Vorkommnisse sehr ernst und finde es verständlich, dass derartige Meldungen Ängste schüren. Das Risiko, das in Bezug auf die erwähnten Implantate besteht, ist sehr vereinzelt, dennoch wurden die Implantate bereits Ende 2018 in Europa zurückgerufen. Solche Fälle zeigen, wie wichtig eine umfassende Aufklärung und Betreuung ist. Ich biete meinen Patientinnen die beste Qualität und bin für sie da, falls sie in medizinischen Fragen unsicher sind. Eine hundertprozentige Sicherheit kann niemand garantieren.
Verfasst von Mag. Sonja Streit
Die wichtigsten Fakten zum Thema Ohrkorrektur
/in Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie/von Mag. Sonja StreitDR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter einer Ohrkorrektur oder Otoplastik?
Es handelt sich dabei um die operative Korrektur der sogenannten Segelohren. Etwa jedes fünfte Kind kommt mit abstehenden Ohren zur Welt, wobei man in jenen Fällen, in denen die Ohrmuschel mehr als 30 Grad vom Ohr absteht, von abstehenden Ohren spricht.
Kann diese Operation bereits im Kindesalter durchgeführt werden?
Sie ist sogar vor Schuleintritt empfehlenswert, um Betroffene vor Hänseleien zu schützen, und kann bereits ab dem fünften Lebensjahr erfolgen. Das Ohr ist zu diesem Zeitpunkt schon ausgewachsen. Bei Kindern bis zum 16. Lebensjahr gilt der Eingriff als rekonstruktive Operation und nicht als ästhetischer Eingriff, weshalb die Krankenkassen die Kosten übernehmen.
Ist dieser Eingriff auch im Erwachsenenalter durchführbar?
Durchaus. Ich operiere immer wieder Patienten, die sich erst spät für eine Ohrkorrektur entschieden haben oder deren Eltern ihnen einen solchen Eingriff in jungen Jahren nicht zumuten wollten.
Wie gestaltet sich eine operative Ohrkorrektur?
Das hängt von der Beschaffenheit der Ohren ab. Manche Patienten sind von einer zu weiten Ohrmuschel aufgrund eines Knorpelüberschusses betroffen, andere wiederum leiden unter einer nicht ausreichend angelegten Ohrfalte bzw. Anthelix. Je nach Befund wird entweder Knorpel entfernt, um die Ohren im Anschluss nach hinten anzulegen, oder es wird eine neue Ohrfalte gebildet. Die Operation kann im Dämmerschlaf oder in Vollnarkose erfolgen.
Sollte die Operation im Spital stattfinden?
Nein. Ist der Patient gesund bzw. kein Risikopatient, kann der Eingriff in einem Eingriffsraum in der Ordination durchgeführt werden. Bei sehr jungen Patienten, die unter Vollnarkose operiert werden müssen, empfiehlt sich unter Umständen ein stationärer Aufenthalt in einem Spital, der höchstens eine Nacht dauert.
Worauf sollten Patienten nach der Operation achten?
Ich nähe sowohl innen am Knorpel, als auch außen an der Haut und die Außennähte werden erst nach zehn bis 14 Tagen entfernt. Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, dass die Ohren in dieser Zeit nicht nass werden oder dass man nicht übermäßig schwitzt. Des Weiteren sollte eine Woche lang ein Kopfverband getragen werden, der in regelmäßigen Abständen gewechselt wird. Ist dieser entfernt, empfiehlt sich das Tragen eines Stirnbands. Die Ohren dürfen für sechs Wochen nicht umgeknickt werden, Sport ist für zwei bis drei Wochen verboten. Das endgültige Ergebnis zeigt sich nach zwei bis drei Monaten.
Verfasst von Mag. Sonja Streit
Die wichtigsten Fakten zum Thema Bruststraffung
/in Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie/von Mag. Sonja StreitDR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter einer Bruststraffung oder Mastopexie?
Das Herstellen der ursprünglichen oder einer gewünschten Brustform, wenn man so will. Dabei wird das Brustdrüsengewebe operativ angehoben, wodurch die Brust nicht mehr hängt. Manche Patientinnen leiden nach hohem Gewichtsverlust, Schwangerschaften oder altersbedingt unter einer veränderten Brustform. Mit zunehmendem Alter lässt die Spannkraft der Haut nach und die Brüste senken sich, was manche Damen als so störend empfinden, dass ihr Körpergefühl sich negativ verändert und sie sich für einen solchen Eingriff entscheiden.
Wie gehen Sie diesbezüglich operativ vor?
Im Rahmen der Operation muss überschüssige Haut entfernt und die Brustwarze nach oben versetzt werden. Dadurch kann man eine schöne neue Brustform erreichen. Entweder wird um die Brustwarze herumgeschnitten, Haut entnommen, die Brustwarze nach oben versetzt und die verbliebene Haut um sie herum genäht. Oder, aber das ist nicht in allen Fällen indiziert, es muss vertikal vom Unterrand des Warzenhofes in Richtung Brustumschlagfalte geschnitten werden.
Spielt das Alter der Patientin diesbezüglich eine Rolle?
In Bezug auf die Schnittführung (T-Schnitt, L-Schnitt oder senkrechter Schnitt) kommt es eher auf die Beschaffenheit des Gewebes an. Was den Eingriff im Allgemeinen angeht, kann man ihn zwar auch schon bei jungen Frauen durchführen, allerdings ist das nicht wirklich empfehlenswert. Die Bruststraffung geht mit einer erheblichen Narbenbildung einher, was Patientinnen ab einem gewissen Alter erfahrungsgemäß weniger stört als jene, die sich unbeschwert „oben ohne“ oder im Bikini zeigen möchten. Das Thema Narben muss im Aufklärungsgespräch unbedingt angesprochen werden, da die Operation erhebliche Spuren hinterlässt.
Sollte der Kinderwunsch abgeschlossen sein?
Das empfiehlt sich aus medizinischer Sicht definitiv. Es gibt natürlich immer Fälle, in denen ein sehr junges Alter und die Tatsache, dass der Kinderwunsch noch nicht umgesetzt wurde oder abgeschlossen ist, keine Rolle im Vergleich zum Leidensdruck spielt. Man sollte jede Patientin individuell betrachten und das Für und Wider ausführlich und gemeinsam mit ihr abwägen. Manche Damen leiden seit ihrer Jugend unter ihrer Brustform und profitieren in jeder Beziehung von der Operation, weil ihr Körpergefühl sich positiv verändert und sie sich dadurch wohler in ihrer Haut fühlen.
Kann man eine Bruststraffung mit einer Brustvergrößerung kombinieren?
Ja. Implantate können das Endergebnis perfektionieren. Das hängt allerdings von der Brustform und dem gewünschten Ergebnis ab. Oftmals sind die Patientinnen mit einer reinen Straffung zufrieden.
Wie lange dauert es bis zum endgültigen Ergebnis?
Etwa drei Monate. Die Brüste sehen in den ersten Wochen nach der Operation mitunter ein wenig unnatürlich aus, weil sich zunächst alles ein wenig absenken und die Schwellung zurückgehen muss.
Was sollten die Patientinnen nach dem Eingriff beachten?
Sie müssen vier bis sechs Wochen auf Sport verzichten und in dieser Zeit Tag und Nacht einen metallfreien Sport-BH tragen. Rauchen kann die Wundheilung beeinträchtigen, weshalb es sich empfiehlt, schon einige Wochen vor dem Eingriff damit aufzuhören.
Verfasst von Mag. Sonja Streit
Die wichtigsten Fakten zum Thema Gynäkomastie
/in Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie/von Mag. Sonja StreitDR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter Gynäkomastie?
Bei einer Gynäkomastie handelt es sich um eine Vergrößerung der männlichen Brustdrüse, die hormonelle Ursachen haben kann. Vor einer Behandlung sollte urologisch und endokrinologisch abgeklärt werden, welche bzw. ob eine Grunderkrankung vorliegt. Seltene, aber mögliche Gründe können außerdem Muskelaufbaupräparate, Marihuana-Missbrauch sowie Medikamenten-Nebenwirkungen sein.
Das heißt, die Erkrankung äußert sich in Form männlicher „Brüste“?
So ist es. Sie ist von der Lipomastie klar zu unterscheiden, die aufgrund von Übergewicht bzw. Fettablagerungen im Brustbereich entstehen kann. Beide Phänomene können mitunter gleichzeitig auftreten – in diesen Fällen sind die Patienten sowohl von zu viel Fett, als auch von zu viel Brustdrüsengewebe betroffen.
Wie wird die Gynäkomastie – abgesehen vom Offensichtlichen – diagnostiziert?
Optik und Tastbefund sind Indizien, geben aber keinen vollständige Aufschluss darüber, ob eine Gynäkomastie in Kombination mit einer Lipomastie oder eine reine Gynäkomastie vorliegt. Deshalb empfehlen sich eine Ultraschalluntersuchung sowie ein Hormonstatus, um Klarheit zu erlangen. Vor allem dann, wenn ein Mann ganz offensichtlich kein Übergewicht, aber „Brüste“ hat. Da auch Männer Brustkrebs entwickeln können, sollte eine Mammographie in Betracht gezogen werden. Auch der Ultraschall kann das eventuelle Vorliegen von Knoten in der Brust sichtbar machen – sowohl bei Frauen, als auch bei Männern.
Wie kann die Gynäkomastie behandelt werden?
Die männliche Brust wird ähnlich wie die weibliche verkleinert. Zunächst wird überschüssiges Brust- und Fettgewebe entfernt, was mittels Liposuktion, also Fettabsaugung, möglich ist. Anders als bei Frauen ist eine Verkleinerung des Hautmantels sowie des Warzenvorhofes bei männlichen Patienten eher selten indiziert. Die Therapie wird grundsätzlich auf jeden Patienten individuell zugeschnitten – und zwar unter Berücksichtigung der vorliegenden Problematik und Größe der Brust.
Wie gestaltet sich die Nachbehandlung?
Nach dem Eingriff empfiehlt sich das Tragen einer Bandage oder eines Kompressionshemdes und zwar für einige Wochen. Gewichte stemmen und Ähnliches ist erst einmal tabu, um das Ergebnis und die eigene Gesundheit nicht zu gefährden.
Was raten Sie Männern, die eine Veränderung ihrer Brust bemerken?
Ich rate ihnen, den Urologen aufzusuchen, was ab dem 45. Lebensjahr routinemäßig im Rahmen ihrer jährlichen Vorsorge normal sein sollte. Leider sind Männer, wenn es um ihre Gesundheit geht, nicht selten leichtsinnig und gehen praktisch nie zum Arzt. Die ersten Anzeichen einer Gynäkomastie sind ein Grund, umgehend den Spezialisten aufzusuchen und alles abklären zu lassen. Es sollten nicht einzig ästhetische Gründe dazu bewegen, dass man(n) einen Mediziner aufsucht.
Verfasst von Mag. Sonja Streit
Die wichtigsten Fakten zum Thema ÄsthOpG
/in Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie/von Mag. Sonja StreitDR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Seit Jänner 2013 gilt in Österreich das Bundesgesetz über die Durchführung von ästhetischen Behandlungen und Operationen. Was hat es damit auf sich?
Das Gesetzt dient dem Patientenschutz und der Qualitätssicherung in meinem Fachbereich. Es geht dabei nicht nur um den Schutz Minderjähriger und anderer Personengruppen, sondern auch darum, wer in Österreich berechtigt ist, bestimmte Eingriffe durchzuführen.
Und das heißt?
Es regelt unter Anderem, wann Operationen medizinisch indiziert sind, worüber wir unsere Patienten aufklären müssen, wer besonders geschützt ist und wann wir operieren dürfen. Zwischen Aufklärung und Einwilligung zur Operation müssen beispielsweise 14 Tage liegen. Des Weiteren ist es Plastischen Chirurgen untersagt, Eingriffe zu bewerben oder bearbeitete Vorher-Nachher-Fotos zu Werbezwecken zu veröffentlichen. Außerdem darf nicht mehr jeder Mediziner ohne weiteres jeden Eingriff aus dem Ästhetischen Bereich durchführen.
Man hört und liest immer wieder in Zusammenhang mit Ihrem Fachbereich Begriffe wie „Beauty Doc“ oder „Schönheitschirurg“. Warum lehnen Sie diese Bezeichnungen ab?
Ich bin kein „Beauty Doc“, sondern Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie. Das heißt, ich beschäftige mich nicht ausschließlich mit Schönheit, sondern mit dem gesamten Spektrum meines Fachbereichs, wirke also auch wiederherstellend. Ästhetik und Schönheit sind nur ein Teil meines Fachs. „Schönheitschirurg“ ist deshalb ein rotes Tuch, da sich theoretisch jeder studierte Mediziner so nennen darf. Sobald man Doktor der gesamten Heilkunde ist, kann man eine Privatordination eröffnen und sich „Schönheitschirurg“ nennen. Der Begriff ist nicht geschützt und oft irreführend.
Das heißt, Schönheitschirurgen sind nicht zwingend ausgebildete Plastische Chirurgen?
So ist es. Ich bin sechs Jahre lang zum Facharzt ausgebildet worden. Leider können Laien oftmals nicht erkennen, wo der Unterschied zwischen Plastischen Chirurgen und Schönheitschirurgen liegt. Das ÄsthOpG hat ein wenig zur Aufklärung beigetragen und soll regeln, wer was operieren darf. Augenärzte z.B. dürfen Oberlidstraffungen durchführen, wenn sie über die entsprechende Expertise verfügen. Das war vor dem Gesetzeserlass noch etwas anders. Da durfte jeder Allgemeinmediziner ästhetische Eingriffe durchführen. Es gibt hierzulande sowohl Plastische Chirurgen, als auch Ärzte anderer Fachrichtungen, die sich „Schönheitschirurg“ nennen. Ich lehne diesen Begriff ab, weil er meiner Expertise nicht gerecht wird und irreführend ist.
Was halten Sie davon, wenn Ärzte anderer Fachrichtungen Eingriffe aus dem Bereich Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie durchführen?
Es ist sicher sinnvoll, dass es diesbezüglich klare Regelungen gibt, womit ich nicht sagen möchte, dass ein Kollege mit jahrelanger Expertise und Praxis bestimmte Operationen nicht durchführen kann. Allerdings sehe ich immer wieder Patienten, die entstellt wurden, weil sie sich an sogenannte „Schönheitschirurgen“ oder Ästhetik-Experten gewandt haben, die nicht genug Erfahrung hatten, um z.B. eine Fettabsaugung oder Oberlidstraffung durchzuführen. Oftmals spielt Geld eine große Rolle und Patienten lassen sich auf Mediziner ein, die zu Dumpingpreisen Operationen durchführen, die entweder in ein Spital oder einen zertifizierten Eingriffsraum und in die Hände von Experten gehören. Die Schäden, die dabei verursacht werden, sind oft immens und ziehen weitere schmerzhafte und kostspielige Operationen nach sich.
Welchen Rat haben Sie für Menschen, die mit dem Gedanken spielen, sich operieren zu lassen?
Wer auf der Suche nach dem für ihn perfekten Arzt ist, sollte sich beraten lassen. Ich höre immer wieder, dass ein Beratungs- oder Erstgespräch nichts kosten sollte, wenn jemand um einen Termin bittet. Ich nehme mir eine halbe Stunde Zeit, wenn ein Patient zum ersten Mal zu mir kommt und stehe für umfassende Aufklärung, Empathie und Ehrlichkeit. Deshalb ist es absolut legitim, ein Erstgespräch zu verrechnen. Menschen, die nur dann zu einem Erstgespräch gehen, wenn es kostenlos ist, sei gesagt, dass kostenlose Leistungen im medizinischen Bereich bzw. Privatarztbereich mit Vorsicht genossen werden sollten. Des Weiteren ist Vertrauen zum Arzt unabdingbar. Wer ein schlechtes Bauchgefühl hat, sollte eine zweite Meinung einholen. Ein seriöser Plastischer Chirurg informiert und ist offen und ehrlich. Ich lehne 30 Prozent aller Anfragen ab, weil auch ich mich mit meinen Entscheidungen wohlfühlen muss.
Das heißt, einen Patienten zu etwas zu überreden ist ein No-Go?
Absolut. Es ist unethisch, einem Patienten etwas aufzudrängen oder ihn von einer Behandlung oder einem Eingriff zu überzeugen. Das gilt auch für Partner, Familienangehörige oder Freunde. Wenn ich merke, dass eine Patientin die Brustvergrößerung nur ihrem Ehemann zuliebe durchführen lassen will, lehne ich sie ab.
Verfasst von Mag. Sonja Streit
1. Wiener Nervenschmerz Zentrum Infobroschüre
/in Hand- u. Nervenchirurgie, Periphere Nervenchirurgie/von Mag. Sonja StreitDas 1. Wiener Nervenschmerz Zentrum, das 2013 von Dr. Veith Moser gegründet wurde, gibt es jetzt auch zum Mitnehmen. Unsere informative Broschüre für Betroffene und Interessierte liegt ab sofort in der Ordination auf und ist außerdem hier abrufbar.
Die wichtigsten Fakten zum Thema Hyperhidrose
/in Allgemein, Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie/von Mag. Sonja StreitDR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter Hyperhidrose?
Bei Hyperhidrose handelt es sich um übermäßiges Schwitzen. Diese Körperfunktion ist überlebenswichtig, da sie der Temperaturregulation dient und eine Überhitzung verhindert. Schwitzen Menschen allerdings in jeder Lebenslage extrem, leiden sie unter Hyperhidrose.
Das heißt, es kommt ohne erkennbaren Grund zu Schweißausbrüchen?
Ja. Betroffene schwitzen ohne erkennbaren Grund extrem und sind immer wieder mit unkontrollierbaren Schweißausbrüchen konfrontiert. Das belastet enorm und wirkt sich auf jeden Lebensbereich negativ aus.
Wodurch wird Hyperhidrose verursacht?
Die primäre Hyperhidrose tritt ohne Grunderkrankung auf und lässt sich medizinisch nicht erklären. Sekundäre Hyperhidrose kann hormonell- oder krankheitsbedingt auftreten, z.B. bei Frauen, die sich im Klimakterium befinden, oder bei Patienten mit krankhaftem Übergewicht.
Ist der gesamte Körper betroffen?
Wenn sie generalisiert auftritt, ist der gesamte Körper betroffen. Manifestiert sie sich lokal, schwitzen z.B. nur die Hände, die Achseln oder Genitalbereich übermäßig.
Was bedeutet diese Erkrankung für Betroffen?
Nicht selten psychosoziale Probleme und soziale Isolation. Wer z.B. an den Händen stark schwitzt, kann bestimmte Berufe nicht ausüben und wird sich hüten, anderen Menschen zur Begrüßung die Hand zu geben, weil er sich schämt und sein Gegenüber sich unter Umständen ekelt. Die Haut von Menschen mit Hyperhidrose ist oftmals von Infektionen durch Viren, Pilze oder Bakterien betroffen. Das stigmatisiert und belastet. Ganz zu schweigen von der Geruchsbelastung, die mit Schwitzen einhergehen kann.
Wie wird Hyperhidrose therapiert?
Zunächst einmal muss eine Grunderkrankung ausgeschlossen bzw. in Erfahrung gebracht werden, ob es sich tatsächlich um eine primäre Hyperhidrose handelt. Je nach Lokalisation stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Ich therapiere die Erkrankung mittels Schweißdrüsenabsaugung bzw. Saugkürettage, die im Achselbereich möglich ist und nur dann zum Einsatz kommen sollte, wenn andere Möglichkeiten ausgeschöpft sind, oder mittels Botulinum Toxin, kurz Botox.
Wie gestalten sich diese Therapiemaßnahmen?
Im Rahmen der Schweißdrüsenabsaugung unterspritze ich den Achselbereich mit einer Tumeszenzlösung, die auch bei der Fettabsaugung zum Einsatz kommt. Sie setzt sich aus Kochsalzlösung und lokalem Betäubungsmittel zusammen und sorgt dafür, dass sich die Schweißdrüsen nach der Injektion mit einer Saugkürette mühelos absaugen lassen. Botox wiederum ist praktisch für jedes Areal geeignet und wird an mehreren Stellen injiziert. Die Hände können danach von Hauttrockenheit sowie einer Beeinträchtigung von Grobkraft und Feinmotorik betroffen sein, die Füße von einer muskulären Einschränkung, allerdings hält der schweißfreie Effekt vor allem im Achselbereich sechs bis acht Monate an und kann die Lebensqualität enorm verbessern. Botox eignet sich auch für die Behandlung von übermäßigem Schwitzen im Genitalbereich.
Warum ist vor der Erstbehandlung eine Diagnostik erforderlich?
Um Erkrankungen wie Diabetes oder andere Gründe auszuschließen. Wenn eine mögliche Grunderkrankung nicht behandelt wird, bringt dem Patienten eine Therapie gar nichts. Sitzt also jemand vor mir, bei dem ich eine sekundäre Hyperhidrose vermute, schicke ich ihn zur Diagnosestellung weiter, um sämtliche Eventualitäten auszuschließen.
Verfasst von Mag. Sonja Streit
„Eigenfett als Gelenkschmiere“
/in Handchirurgie, Plastische, Ästhetische u. Rekonstruktive Chirurgie/von Mag. Sonja StreitDr. Veith Moser berichtet in der aktuellen Ärzte Woche über die autologe Fett-Transplantation, die zur Behandlung der degenerativen Gelenkerkrankung Arthrose eingesetzt werden kann.