Die wichtigsten Fakten zum Thema Atherome und Xanthelasmen
DR. VEITH MOSER IM EXPERTENINTERVIEW
Was versteht man unter Hautgewächsen wie Atherome und Xanthelasmen?
Atherome sind auch als Grützbeutel bekannt und bilden sich in der Unterhaut. Es handelt sich um gutartige Zysten im Bereich der Haarfollikel. Xanthelasmen wiederum bilden sich an Ober- oder Unterlidern.
Das heißt, Xanthelasmen kann man schwerlich verstecken?
Genau. Bei ihnen wiederum handelt es sich um gelbe Plaques oder Knötchen, die durch Ablagerungen von Cholesterol im Gewebe bzw. den Speicherzellen des Ober- oder Unterlides entstehen. Sie können flach oder erhaben sein und befinden sich meist in der Nähe des inneren Lidwinkels. Das lässt sich schwerlich kaschieren.
Wie verhält es sich mit Atheromen?
Diese bilden sich meist an der Kopfhaut, im Gesicht, der Nackenregion, im Intimbereich oder zwischen Bauch und Brust. Sie sind mit Talg und Hautzellen gefüllt und können relativ groß werden.
Handelt es sich um ein rein ästhetisches Problem?
Meist schon. Bedauerlicherweise können sich Atherome allerdings entzünden und eitrig infizieren, wenn man sie manipuliert. Da meist der Talgdrüsenausgang verstopft ist, sind sie in der Lage, stetig zu wachsen. Deshalb empfiehlt sich eine chirurgische Entfernung. Xanthelasmen können auf einen gestörten Fettstoffwechsel hindeuten, was unbedingt abgeklärt werden sollte – vor allem, wenn sie vor dem 30. Lebensjahr auftreten. Sie sind medikamentös nicht behandelbar, deshalb sollte man sie mittels Kauter, Laser oder chirurgisch entfernen lassen.
Wie gestaltet sich die chirurgische Entfernung?
Im Falle von Xanthelasmen werden diese herausgeschnitten und die Wundränder vernäht. Infizierte Atherome werden freigelegt, aufgeschnitten und ausgeräumt, um zu einem späteren Zeitpunkt komplett entfernt werden zu können. Sind sie verkapselt, werden sie samt Ausführungsgang herauspräpariert und die entstandene Wunde zugenäht.
Kann man die Entstehung solcher Hautgewächse verhindern?
Hängt das Auftreten von Xanthelasmen mit dem erwähnten gestörten Fettstoffwechsel zusammen, treten sie nach der Behandlung desselben und ihrer Entfernung mit großer Sicherheit nicht noch einmal auf. Atherome können bei jedem Menschen entstehen, wenn ein Talgdrüsenausgang verstopft.
Was sollte man nach der Operation beachten?
Je nach Lokalisation des Atheroms und verwendetem Nahtmaterial kann es unter Umständen erforderlich sein, einige Zeit aufs Haarewaschen zu verzichten. Des Weiteren sind Sport und Schwitzen vor der Nahtentfernung nicht empfehlenswert. Nähte sollten generell niemals nass werden oder aufweichen. Schonen und kühlen sind nach operativen Eingriffen immer perfekte Maßnahmen. Nach einer Xanthelasmenentfernung sollte man beim Waschen des Gesichts aufpassen, so lange die Nähte noch nicht entfernt wurden. Direkte Sonneneinstrahlung ist ebenfalls zu vermeiden.
Verfasst von Mag. Sonja Streit