Xiapex ®

Die innovative Behandlung der Dupuytren´schen Krankheit ohne Operation!

Durch die Zulassung von Xiapex® eröffnet sich nun eine effektive Alternative: eine Spritze (pro Strang/Finger) mit kollagenauflösender Wirkung. Bei dem injizierten Wirkstoff handelt es sich um ein Enzym (Mikrobielle Collagenase), das aus dem Bakterium Clostridium histolyticum gewonnen wird. Der durch die Injektion verursachte Schmerz ist spürbar und mit einem Bienenstich vergleichbar. Die gespritzte Substanz wirkt über Nacht – falls der durch sie aufgelöste Strang nicht von selbst reißt, wird er am nächsten Tag vom behandelnden Arzt mit etwas Kraftaufwand aufgebrochen (nicht schmerzhaft).

Die Injektionstherapie (Enzymbehandlung) der Dupuytren’schen Erkrankung ist keine völlig neue Behandlungsalternative, erste Versuche wurden bereits in den 60er Jahren unternommen.

Neu jedoch ist die Spezifität des Enzyms, da es gezielt die erkrankten Strukturen befällt. In den USA ist das Medikament schon seit Februar 2010 im Einsatz, die Wirksamkeit wurde in großen Studien überprüft und gilt als gesichert. Aus den dort gesammelten Daten weiß man auch, dass bei 19 %  aller PatientInnen, die mit Xiapex® (USA Xiaflex) behandelt wurden, die Erkrankung danach noch einmal auftritt. Je weiter sich Morbus Dupuytren zu den Fingerspitzen hin manifestiert, umso häufiger sind die Rückfallraten. Allerdings erreicht die Höhe der Rezidivrate nach Operationen denselben Prozentsatz. Die Behandlung mit Xiapex® kann im Bedarfsfall auch wiederholt werden.

Dieses Verfahren sollte zur Vermeidung von Problemen und Komplikationen nur von einem erfahrenen Handchirurgen durchgeführt werden (sollte das kollagenauflösende Mittel zum Beispiel in die Sehne gespritzt werden, so löst sich diese auf, was gravierende Folgen und mehrmalige Nachoperationen zur Folge haben kann).

Vor allem eignet die Methode sich für PatientInnen mit einer fortgeschrittenen Dupuytren’schen Erkrankungen und einem deutlichen Strang, vor allem in der Hohlhand, weniger am Finger.

Behandlung
Die Behandlung erfolgt ambulant ohne Narkose oder Betäubung, an zwei aufeinander folgenden Tagen, und dauert jeweils ca. 30 Minuten.

  • im ersten Schritt wird das Medikament in den Strang eingespritzt
  • ein Verband wird angelegt
  • am Folgetag wird, im zweiten Schritt, der Strang aufgelöst (Narbengewebe wird aufgebrochen)
  • die Hand sollte ca. 1 Woche geschont werden
  • eventuell ergotherapeutische Schienenbehandlung und Physiotherapie nach dem Eingriff zur Vermeidung von Rezidiven

Kosten
Bedauerlicher Weise werden die Kosten von den Versicherungen meist nicht getragen und müssen von den PatientInnen selbst übernommen werden. Es gibt jedoch gewisse Zusatzversicherungen, die die Kosten der Behandlung übernehmen.

© , Dr. med. univ. Veith Moser - Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie, Nervenchirurgie und Handchirurgie