Frau à Mann/Genitalien

Zwei Alternativen stehen zur Auswahl: die Verlängerung der Harnröhre oder das Penoid. Chirurgisch gesehen stellt die Harnröhrenverlängerung einen kleinen Eingriff dar, wo hingegen die Konstruktion eines Neopenis sehr komplex ist und mehrfache Operationen erfordert.

Der Vereinfachung halber unterscheiden wir in der Folge zwischen drei Aspekten: Anatomie, Funktionalität und Ästhetik.

Anatomie
In jedem Fall wird mit einer Verlängerung der Harnröhre und dem Verschließen der Vagina begonnen. Die Scheidenschleimhaut, die zuvor entfernt wurde, ummantelt die verlängerte Harnröhre und das auf etwa zwei cm verlängerte Stück befindet sich danach außerhalb des Körpers. Viele PatientInnen sind bereits mit diesem Ergebnis zufrieden.

Entscheidet man sich für einen Neopenis, so geschieht dies in weiterer Folge durch die Verpflanzung eines Gewebeblocks des Unterarms. Dem gewünschten „Härtegrad“ entsprechend, entweder mit oder ohne Speichenknochenstück. Dies ist die am häufigsten angewandte Methode, eine Alternative wäre die Verwendung des Wadenbeins (wird jedoch wegen des stärkeren lokalen Haarwuchses nicht bevorzugt). Im ersten Schritt wird der jeweilige Unterarmbereich geöffnet und ein Harnröhrenkatheter eingesetzt, um dort anzuheilen. Nach ca. 10 – 12 Wochen wird der gesamte Gewebeblock (Gewebe, Unterhautgewebe, integrierte Harnröhre, Venen, Arterien, Nerven und – je nach Wunsch – Knochen,) dem Unterarm entnommen und durch mikrochirurgische Gefäßnaht im Leistenbereich mit der bereits im Vorfeld verlängerten Harnröhre sowie den Blutgefäßen (zur Durchblutung) und Nerven der Klitoris (Empfindsamkeit) verbunden. Der Unterarm wiederum wird durch Hauttransplantation aus dem Oberschenkelbereich verschlossen.

Funktionalität

Verlängerung der Harnröhre
Durch die Verlängerung der Harnröhre entsteht die Fähigkeit, im Stehen urinieren zu können und dabei bereits „etwas in der Hand zu halten“. Darüber hinaus erfüllt sie keine weiteren (sexuellen) Funktionen, da eine Vergrößerung/Versteifung/Erhärtung anatomisch unmöglich ist. Die Orgasmusfähigkeit bleibt, durch die übliche Stimulation der unverändert vorhandenen und weiterhin ungehindert zugänglichen Klitoris, bestehen.

Neopenis
Urinieren durch die Öffnung an der Penisspitze. Je nachdem ob ein Unterarmknochen mit dem Gewebeblock mitverpflanzt wurde, ist der Penis immerwährend hart oder eben schlaff (hier kann nach vollständiger Heilung zusätzlich auf eine aufblasbare, operativ einzuarbeitende Penisprothese zurückgegriffen werden; aus den ehemals großen Schamlippen wird ein Hodensack geformt, um den Blasebalg zu integrieren). Die Klitoris kann durch die  Stoßbewegungen beim Geschlechtsverkehr weiterhin, bis zu einem gewissen Grad, stimuliert werden. Es ist jedoch nicht damit zu rechnen, dass die ursprüngliche Orgasmusfähigkeit in vollem Umfang erhalten bleibt.

Ästhetik

Optik, Funktion und Größe unterliegen sehr starken Einschränkungen. Konsequenz der Operation sind auch großflächige, teils unschöne Vernarbungen, sowohl im Unterarm- (ein ca. 25 x 10 cm großes Areal) als auch im Oberschenkelbereich.

Dies (und in der Folge mögliche Komplikationen) sind auch die Gründe, warum die meisten PatientInnen auf einen solchen Eingriff verzichten.

mögliche Komplikationen

Wundheilungsstörungen (80 %)
Eine sehr häufige Komplikation, die beim Neopenis im Bereich der Verbindung der ehemaligen Harnröhre/Scheidenschleimhaut mit dem Harnröhrenkatheter auftritt. Bei schlechter Wundheilung kommt es in diesem Areal (ehemalige, verschlossene Scheide/Damm) entweder zu geringem Urinverlust, oder die PatientInnen urinieren über den Damm, anstatt über die Penisöffnung.

Blutungen (20 %)
Die 1 – 2 mm großen Blutgefäße (Venen, Arterien), die durch Mikrochirurgie verbunden wurden, können verstopfen und Blutgerinnsel bilden. Dadurch wird eine Durchblutung des Neopenis verhindert, der in weiterer Folge teilweise oder auch vollständig absterben kann. Die abgestorbenen Teile müssen entfernt werden und nur eine entsprechend verkleinerte Variante bleibt erhalten.

Verengung der Harnröhre (15 %)
Eine weitere Problemzone stellt die Nahtstelle der beiden Harnröhren dar. Hier kommt es während des Heilungsprozesses häufig zu Verengungen, die (mit einer Erfolgsquote von ca. 70 %) durch mehrere Dehnungen beseitigt werden können.

Angebotene Leistungen

  • Hodenimplantate
  • Narbenkorrekturen
  • Korrektur OPs
© , Dr. med. univ. Veith Moser - Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie, Nervenchirurgie und Handchirurgie